Diesel 1×1

Erklärungen zu unterschiedlichen Diesel-Aggregaten

Häufig werden Diesel-Aggregate untereinander verwechselt. Hier finden Sie einige Erklärungen zu unterschiedlichen Diesel-Aggregaten. Klicken Sie einfach auf das Diesel-Aggregat, zu dem Sie mehr erfahren möchten.

Die Reihenpumpe

Bei einer Reiheneinspritzpumpe werden die einzelnen den jeweiligen Zylindern zugeordneten Pumpenelemente in einem Gehäuse zusammengefasst. Die Reiheneinspritzpumpe hat Regelungen für die Drehzahl, die Einspritzmenge und den Einspritzzeitpunkt (Spritzversteller).Eine Abwandlung der Reiheneinspritzpumpe ist die Radialkolbenpumpe.

Die Reiheneinspritzpumpe benötigt externe Schmierung, entweder durch Anbindung an den Motorölkreislauf oder einen eigenen Ölsumpf. Reiheneinspritzpumpen gelten durch die Trennung von Schmierung und gefördertem Treibstoff gegenüber Verteilereinspritzpumpen als robuster.

Dieseleinspritzsysteme mit Reiheneinspritzpumpen sind heute mehrheitlich durch Common-Rail-, Pumpe-Leitung-Düse oder Pumpe-Düse Systeme abgelöst worden.

Die Verteilerpumpe

Die Verteilereinspritzpumpe wird über eine Welle vom Motor angetrieben und mit ihr auch die im Pumpengehäuse verbaute Vorförderpumpe, meist eine Flügelzellenpumpe. Diese saugt den Kraftstoff aus dem Kraftstofftank an und fördert ihn in den Pumpeninnenraum. Der Kraftstoffdruck im Inneren der Einspritzpumpe wird von einem Druckregelventil reguliert. Danach folgt der Hochdruckteil der Pumpe, der den Einspritzdruck erzeugt.

Hierbei existiert nur ein Pumpenelement, das durch einen nachgeschalteten Verteiler die einzelnen Zylinder versorgt. Die Zahl der Hübe des Pumpenelementes errechnet sich aus der halben Motordrehzahl, multipliziert mit der Zylinderzahl (bei einem Viertaktmotor). Auch hierbei werden die Einspritzmenge und der Einspritzzeitpunkt geregelt, Regelgrößen sind Last und Drehzahl. Eine Verteilereinspritzpumpe ist gegenüber der Reiheneinspritzpumpe wesentlich preiswerter in der Fertigung sowie genauer geregelt.

Düse bzw. Einspritzdüse

Als Einspritzdüse wird das Einspritzventil im Dieselmotor bezeichnet. Eine andere Benennung ist Injektor.

Die Zwei-Feder-Düse

Die Zweidüsenfederhalter sind eine Weiterentwicklung der Standardhalter für Drosselzapfen- und Lochdüsen.

Beim Einspritzvorgang öffnet die Düsennadel zunächst nur eine erste Hubstufe. Es gelangt damit nur eine geringe Kraftstoffmenge in den Brennraum. Steigt der Druck im Düsenhalter weiter an, wird die Düsennadel auf vollen Hub geöffnet und die Hauptmenge eingespritzt.

Dieser zweistufige Einspritzverlauf führt zu einer „weicheren“ Verbrennung mit deutlicher Geräuschminderung und oft auch NOx-Absenkung, da die Verbrennungsspitzentemperatur sinkt.

Die Common-Rail-Pumpe

Auch die Hochdruckpumpe, die bei Common-Rail Systemen den Diesel-Hochdruck erzeugt, ist genau gesehen eine Einspritzpumpe. Die Common-Rail-Pumpe ist nur bezüglich des Drucks geregelt, nicht jedoch für Mengen- und Zeitpunktregelungen der Zylindereinspritzung wie bei anderen Einspritzpumpensystemen; diese Regelungsfunktionen werden außerhalb der Pumpe in einer elektronischen Steuerung und mittels der von ihr gesteuerten Einspritzventile ausgeführt.

Der Common-Rail-Injektor

Die Injektoren des Common-Rail-Systems enthalten eine Einspritzdüse, ein Magnetventil sowie die hydraulischen und elektrischen Anschlüsse zur Ansteuerung der Düsennadel. In jeden Motorzylinder wird ein Injektor eingebaut, der über eine kurze Hochdruckleitung mit dem Rail verbunden ist.

Pumpe-Düse / EUI

Beim Pumpe-Düse-System wird die Einzelstempelpumpe mit der Einspritzdüse vereinigt. Dies verringert störende Einflüsse der Kraftstoffdruckleitungen auf das System. Die Regelung des Pumpenelements erfolgte früher mechanisch, heutzutage wird die Einspritzdauer durch ein Piezo- oder Magnetventil gesteuert. Diese Ventile verbinden in geöffnetem Zustand Druckkanal und Rücklauf. Dadurch bricht der Druck zusammen, und die Einspritzdüse schließt sich.

Der Einspritzdruck ist jedoch stark von der Drehzahl der antreibenden Nockenwellen abhängig und nicht regelbar.

Pumpe-Leitung-Düse / PLD

Das Pumpe-Leitung-Düse-System ist ein speziell für Nutzfahrzeuge konzipiertes Hochdruck-Einspritzsystem mit bis zu 80 kW Leistung pro Zylinder und hat bis zu acht Zylinder eingesetzt.

Ähnlich wie beim Unit-Injector-System ist jedem Motorzylinder eine Einzelpumpe mit integriertem Magnetventil zugeordnet. Diese ist über eine kurze Hochdruckleitung mit einer konventionellen Düsenhalterkombination verbunden. Diese Bauweise ermöglicht Einspritzdrücke bis 2200 bar.